Johannes Firzlaff
Das erste Matrikel des Fachbereiches Holztechnik der Fachhochschule Eberswalde |
2001-03-06 |
Wir immatrikulierten uns am 22. September 1993 ab 08.00 Uhr als erste Studenten des Fachbereiches Holztechnik der am 01. April 1992 formal neu gegründeten Fachhochschule Eberswalde.
Unsere Matrikelnummern wirkten "echt handgemacht", zum Beispiel "3.WS.93.12" (Fachbereich 3 Wintersemester 1993 mit 12 als lfd. Nr.) für den zuerst tatsächlich eingeschriebenen, wenn auch nicht zuerst zugelassenen, Studenten. (Ab der Rückmeldung zum dritten Semester erhielten wir Studentenausweise und Immatrikulationsbescheinigungen mit dem leicht geänderten, noch heute gültigen Nummernsystem - im Beispiel die 329312.)
Am frühen Nachmittag fand im damaligen "Audio-Video-Raum" (ab 2001-02 "Holzbiologie", Raum 12032{numerische Bezeichnung bitte mit Vorsicht genießen, da subjektiv nicht durchdacht wirkend}) bei Kaffee und Keksen die offizielle Eröffnung des Fachbereiches durch den Gründungsdekan, Herrn Prof. Dr. habil. Deppe, statt.
Neben Herrn Dr. Dressel - er wurde erst im Dezember 1993 als 13. Professor der FH ernannt - und einigen anderen waren "von uns" wohl 16 von, dem Vernehmen nach, insgesamt 17 Studenten (25 angebotene Plätze) anwesend. (Die Herren Professoren Dr. Creutziger und Dr. Kranemann wurden erst im ersten Quartal 1994 berufen.)
Da das erste Semester ein Praxissemester war, sahen wir uns erst im Sommersemester 1994 wieder und stellten dann fest, daß wir unser erstes theoretisches Semester zu zwölft begannen, darunter noch eine von 1993 zwei Kommilitoninnen.
Am ersten Vorlesungstag, Montag, 1994-03-21, fand anläßlich der Aufnahme des Holztechnik-Lehrbetriebes ein Kolloquium mit acht wissenschaftlichen Vorträgen im Hörsaal des damaligen Forstlichen Forschungsinstitutes Eberswalde e.V. (FFE) statt (Heute Sitz der Landesforstanstalt Eberswalde LFE.) [Holz-Zentralblatt, 120. JG (1994), Nr. 59, Seiten 1003-1004]. Herr Dr. Gutwasser referierte zum Beispiel über Veränderungen der Zellstoffausbeute und der Zellstoffeigenschaften beim Einsatz von bläuegeschädigtem Kiefernholz. Er gehörte damals zur Eberswalder Zweigstelle des Materialprüfungsamtes Brandenburg und las als Lehrbeauftragter den ersten drei Matrikeln Nichtmetallische Werkstoffkunde im Grundstudium und Holzphysik, Holzchemie sowie das "Teilfach" Holzvergütung im Hauptstudium. Erst nach dem Ruf als Professor zum 1996-10-01 konnte er den Kommilitonen ab dem vierten HoTe-Matrikel im Grundstudium auch Chemie geben.
Am Tag darauf hatten wir im selben Saal mit den Kommilitonen des zweiten Semesters (= 4. Matrikel) Forstwirtschaft als erste "'ordentliche' Lehrveranstaltung" von 08.15 bis 09.45 Uhr Chemie. Von 10.00 bis 11.30 Uhr waren wir dann erstmals "unter uns": Zwei Stunden "Grundlagen des Maschinenbaus" bei Herrn Prof. Dr. Dressel im heutigen Haus 01, damals einfach "graues Gebäude" genannt, auf dem Schickler-Campus. In diesem Hause forschte früher Franz Kollmann und machte Eberswalde in der Fachwelt auch in Sachen Holz berühmt. Anschließend ging Herr Prof. Dressel (*1931-11-12 +2013-03-10) mit uns zum Mittag-Essen in die Cafeteria des Studentenwerkes in der Goethestraße. {Vom Campus-Schicklerstraße aus gesehen befand sich das auf Anhieb auch nicht mehr auszumachende Cafeteriagebäude auf der anderen Seite von Friedrich-Ebert- und Goethestraße.} (Das "Haus 02", 'BWL-Gebäude', wurde erst im Dezember 1997 bezogen und die gegenwärtige "Container-Bau-" Mensa auf dem Möller-Campus wurde erst am 1994-03-28 eröffnet.)
Unser "Stammraum" im Sommersemester 1994 war der Raum 01316 im grauen Gebäude. Ausnahmen waren Chemie im "HFFE" und Englisch sowie Übungen im Fach "EDV" (damals PCs mit 80286er Prozessoren) in der damals so genannten "IHK-Baracke".
Zu Beginn des Wintersemesters 1994 wurde das Lehrgebäude Forstwirtschaft eingeweiht (Damals im Raum 11213 PCs mit 486er-DX2/66-Prozessoren und 14"-Monitoren) und wir konnten auf den Möller-Campus umziehen! Frau Kurowski (*1963-08-13 +2002-01-25), Sekretärin und Mutter unseres Fachbereiches, und die Mathematik- und Physik-Professoren kamen ins "LFW" (Haus 11) (Herr Prof. Dressel blieb mit Frau Kroner im Haus 12, da, wo heute sein Nachfolger, Herr Prof. Dr. Pehlgrimm, sein Zimmer hat) und unser Stammraum wurde bis zum Ende des achten Semesters der damals einfach "Seminarraum 10" genannte Raum 12033{numerische Bezeichnung bitte mit Vorsicht genießen, da subjektiv nicht durchdacht wirkend}.
Im Sommersemester 1994 kam bereits nach vielleicht sechs Wochen ein Kommilitone nicht mehr, die letzte Kommilitonin schied Ende Mai aus. (Meldet Euch doch mal!) Unsere Sorge, daß wir vielleicht eines Tages aufgelöst werden könnten, zerstreute Herr Prof. Deppe bei einer Visite mit den Worten "Tres colloquium sunt!": Drei sind eine Versammlung: ein Professor und zwei Studenten. Da "der Yeti" am Ende des dritten Semesters eine günstige Gelegenheit zum Wechsel nutzte, traten wir das Hauptstudium - viertes bis achtes Semester, im sechsten zweites Praxissemester - nur zu neunt an. Und wir haben niemanden mehr abgegeben!
Unser "offizielles Bild"nahm am Abend des 1997-12-16 Am Vormittag dieses Tages Wir sind von links nach rechts |
Vorname und Name |
Verteidigung am |
Thema |
Steffen Köhler |
1997-12-16 |
Optimierung einer Prozeßlinie zur Herstellung von Sägefurnier |
Jochen Schaar |
1998-01-14 |
Produktbezogene Optimierung bei der Profilummantelung auf der Grundlage fertigungswirtschaftlicher Analyseinstrumente in einem ausgewählten Betrieb der Möbelindustrie |
Henrik Müller |
1998-04-07 |
Minimalanforderungen an die Festigkeit von Red Meranti Fensterkanteln |
Andreas Roßbander |
1998-04-16 |
Erarbeitung eines Konzeptes zur Einführung eines vorgegebenen PPS-Systems in den "Klosterfelder Holzverarbeitungswerke GmbH" |
Markus Badzio |
1998-06-24 |
Analyse und Optimierung des Lamellierwerkes Hardenbeck |
Holger Haag |
1998-07-23 |
Grobprojektierung eines neuen Betriebsteils der Haag Fensterbau GmbH zur Holzfensterfertigung |
Stefan Wilke |
1998-11-24 |
Vergleichende Untersuchungen an Brettschichtholz (BSH) - Verleimungen mit Natur- und Kunstharzen im Kurzzeitversuch nach internationalem Standard |
Martin Scholz |
1999-01-12 |
Lösungsmöglichkeiten zur Optimierung der Montage bzw. Endmontage von Oberschrankkorpussen am Beispiel einer auftragsbezogenen Küchenmöbelfertigung |
2001-01-19 |
Die Arbeiten können in der Bibliothek eingesehen werden, wenn sie nicht gerade ausgeliehen, vorgemerkt oder noch gesperrt [wird wohl nun nicht mehr der Fall sein] sind. Auskunft kann man dazu auch über die Online-Recherche-Möglichkeit erhalten. Link (und Gruß) am 2013-12-21 zur Bibo .
Am Standort Eberswalde kann die Fachhochschule auf eine Tradition bis 1830 zurückblicken. Als „Ergebnis eines lebhaften Prozesses mit dem Ziel der Zukunftssicherung der Hochschule für die nächsten Jahrzehnte“ [So steht es tatsächlich im seitenwind . Eberswalder Hochschulzeitung . Nr. 24 . Frühlingsausgabe 2010 ! Hervorhebung von JF] „trägt die Hochschule seit dem 2010-03-26“, also nur 18 Jahre nach ihrer formalen Neugründung am 1992-04-01, „den Namen Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)“.