Johannes Firzlaff |
Ingenieur der Holztechnik
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2013-12-21 |
Spätestens seit meiner Immatrikulation im 1993-09
nahm ich an, daß die Berufsbezeichnung des Studienzieles und somit
auch der mit der Abschlußurkunde verliehene Grad
Diplom-Ingenieur (FH) für Holztechnik (oder ohne Präposition)
lauten würde.
Wenn es sich anbot, bezeichnete ich mich als
Student der Holztechnik.
Und der Unterschied zwischen dem Dativ- und Genitivobjekt war mir ebensowenig aufgefallen wie die in verschiedenen Drucksachen uneinheitlichen Schreibungen „Diplom-Ingenieur“, zum Beispiel in meinem ersten Fachbereich-Holztechnik-Flyer 1993, und „Diplomingenieur“, zum Beispiel in den Studienführern ab 1994.
Da der erste FH-Eberswalder Holztechnik-Absolvent am Vormittag des Tages der abendlichen Holztechnik-Weihnachtsfeier verteidigt hatte, bekam er die Diplomurkunde am Abend vom Dekan weihnachtsfeierlich überreicht. Nachdem er wieder Platz genommen hatte, ließ mich Steffen in seinem Dokument lesen
Diplom-Ingenieur für Holztechnik
in
neuer Zeile (Fachhochschule) etwas kleiner.
Ich weiß nicht mehr, ob ich, neben den Kommilitonen unseres, des ersten Matrikels, nur dem Dekan oder nur dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses oder beiden Unterzeichnern der Urkunde Teilhabe an meiner Sorge bot, daß der Fachbereich oder die Fachhochschule doch nicht solche Urkunden ausstellen könne, mit denen wir Absolventen uns dann bewerben, da es doch quasi zur Allgemeinbildung gehöre, daß der FH-Hinweis eben nicht die Fachrichtung, sondern den Grad des Diplom-Ingenieurs als solchen genauer bezeichnen solle. Zu der ebenfalls von mir nicht erwarteten Fachhochschule-Ausschreibung anstelle der FH-Abkürzung äußerte ich mich weniger nachdrücklich oder garnicht, weil diese Abweichung zumindest weniger bedeutend war, vielleicht diese Variante in ihrer herausgehobenen Verwendung in DER Urkunde sogar sinnvoll sein könnte. (Später führte meine Auseinandersetzung zu dieser Frage, beeinflußt von der normierend wirkenden Kraft des Faktischen, bei mir ebenfalls zur Fachhochschule-Ausschreibung auf dem Titelblatt meiner Diplomarbeit.)
Während ich sehr überzeugt gewesen war, daß der Erstabsolvent eine neue und die Folgenden ohnehin kopfschüttelfreie Urkunden erhalten würden, und über drei Jahre selbst keine Urkunde gesehen hatte, bekamen offensichtlich alle 31 Absolventen meines Fachbereiches vor mir und mindestens der erste, vielleicht auch die ersten beiden oder drei nach mir, Urkunden mit obigen, in meiner Subjektivität komischen Diplomgrad.
Im meinen zweiten, also den ersten (wenn auch später) angemeldeten Anlauf zur Diplomarbeit fiel mir bald die seitens des die Herausforderung anbietenden Unternehmens verwendete Bezeichnung
Stud.-Ing. (FH)
auf. Ein beim Forschen emotional passender Augenblick ergab sich im 1998-11 und ich wechselte vom Studenten der Holztechnik zum
Student-Ing. (FH) der Holztechnik .
Mitten im tatsächlichen Schreiben entstand ungefähr ein Jahr später plötzlich der Wunsch, als Student-Ing. (FH) der Holztechnik konsequent meine Diplomarbeit zur Erlangung des Grades
Diplom-Ingenieur (FH) der Holztechnik
einreichen zu wollen. Meine erste/n, in zeitlicher Nähe zur letzten Prüfungsleistung vorgenommene/n und nicht aufgezeichnete/n Äußerung/en meines Wunsches, je nach Praxis und möglicher Flexibilität „für“ in „der“ zu ändern, im Falle einer üblichen präpositionslosen Formulierung „der“ einzufügen oder wenigstens von der „für“-Verwendung ersatzlos abzusehen, stieß/en mit Hinweis/en auf den Grundsatz der Gleichbehandlung auf Ablehnung. Im Studentenamt/Prüfungsamt, welches die „werdenden Urkunden“ druckte, erfuhr ich, daß noch immer die Kopfschüttelvariante Praxis war. Also gab ich mich flexibel und bat um Anwendung meines Rechtes, von der Nennung der Fachrichtung abzusehen. Damit würde ich nicht nur das „für“ losgeworden sein, sondern durch den „Holztechnik“-Fortfall würde ich auch den „(FH)“-Hinweis dicht an den „Diplom-Ingenieur“ herangeführt haben können.
Da dieses Recht auf dem Campus bestritten wurde (mit einer für mich zumindest der Übung nach nicht geltenden Ordnung), wandte ich mich als
Ingenieur der Holztechnik
mit einem
subjektiv komischen Diplom der FH Eberswalde
an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Explizit bestätigt [MWFK-Zeichen 2155-09/006 vom 29. März 2001] wurde „meine Auffassung, daß die Kennzeichnung '(FH)' zum Diplomgrad und nicht zur Fachrichtung gehört“. Implizit, nämlich durch Schreibung Diplom-Ingenieur, zerstreut [a. a. O.] wurde meine im Schreiben kommunizierte Sorge (und selbstdiskutierte Auffassung mit gegensätzlichem Ergebnis), daß meine Berufung auf die Prüfungsordnung in der Form nach hinten losgehen könnte, daß ich die Schreibung Diplomingenieur verpaßt bekommen würde.
Damit wandte ich mich an den Kanzler, mit dem ich gut konnte und von dem ich erfuhr, daß das Studentenamt/Prüfungsamt nur auf Initiative meines Fachbereiches von der üblichen Reihenfolge abgewichen wäre. Leider war nicht der Kanzler, sondern die Studienkommission zuständig. Deren Vorsitzender bezog sich auf den Ohne-Fachrichtung-Wunsch von mir, die Zusammenschreibung in der für mich geltenden Prüfungsordnung und kündigte die entsprechende Ausstellungsbitte an das Prüfungsamt an. Ich erneuerte meinen Hinweis auf die implizierte Bestätigung der Bindestrich-Variante, vermutete mein Ansonsten-Nicht-Weiter-Vorgehen-Wollen, nannte aber die subjektive Unzumutbarkeit von „Diplom-Prüfung“ im Zeugnis und „Diplomingenieur“ in der Urkunde.
Aber dieses letzte Schreiben wäre nicht nötig gewesen. Man habe (im Prüfungsamt) schon immer Diplom-Ingenieur geschrieben, also mache man es nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung bei mir auch so.
„Ressourcen-reduzierte“ Muster meiner Karten <--vor und nach--> Erhalt der „richtigen“ Urkunde Die Wohnanschrift stimmt seit meinem Auszug Anfang 2003-09 nicht mehr, an die eMail-Adresse kam ich wohl seit 2005 nicht mehr dran und die URL wurde im 2008-07 gelöscht. |