Johannes Firzlaff
Student-Ing. (FH) der Holztechnik

31.03.1999



Theorie des Heiligen Abendmahles
und des
Gehens auf dem Wasser

Jesus lehrte seinen Jüngern die Liebe Gottes, die Liebe zu und das Vertrauen auf Gott und die Liebe zum Nächsten.

Die Tatsache, daß sie in jeder Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft galt, gilt und gelten wird, nannte er das Ewige Leben.

Er forderte auf, diese Botschaft anderen mitzuteilen ("Salz der Erde"), sie vorzuleben ("Licht der Welt"), ihren (Vor-)Rang gegenüber persönlichen Bedürfnissen zu erkennen ("Laßt die Toten ihre Toten begraben!") und wies auf die hohe Hürde hin, auch unbekannten Menschen uneingeschränktes Vertrauen in deren gutes Wollen und Können zu schenken (dazu unten mehr), eben auf die Macht der Liebe zu setzen.

Im Gegensatz zu den knappen Gütern des leiblichen Bedarfes ist seine Nahrung für den Geist unerschöpflich. Auch wenn noch so viel Menschen ihn suchen und finden, ihn erbitten und bekommen und anklopfen und hereingelassen werden, jeder kann in Frieden mit Gott leben. Diese Gewißheit veranschaulichte Jesus mit dem Gleichnis von der Speisung der Fünftausend, in dem das Brot hier nun mit seiner Lehre verglichen werden kann.

Aber nicht alle verstanden seine Sprache.

Er lehnte es ab, der Gefahr des Gekreuzigtwerdens auszuweichen, denn ein guter Hirte bleibt bei seinen Schafen. Er überwindet die Todesgefahr mit der Gewißheit, daß seine Lehre und sein Lehren einen höheren Wert als sein Leben hat.

Beim Abschiedsmahl anläßlich des Passa-Festes vergleicht er die Mitglieder der von ihm gestifteten, nach seiner Lehre lebenden Gemeinschaft mit den Gliedern eines Leibes. Und dieser Leib ist sein Werk. Die Tatsache, daß es möglich ist, das Brot herumzureichen, symbolisiert so seinen vom Geist geborenen Leib. Aus der Backware Brot wächst fleischlicher Leib, während der Leib des Geistes aus dem Brot seiner Botschaft gewachsen ist.

Mit dem Blut des geistlichen Leibes, hier symbolisiert durch das Lebensmittel Wein, verhält es sich entsprechend. Das mit dem Töten beziehungsweise Getötetwerden mehr oder weniger verbundene Blutvergießen ist für Jesus nicht von Bedeutung. Vergossen wird vielmehr das Neue Testament, der neue Bund mit Gott, aus dem Geist geboren und gedacht, in Worte gefaßt und gelehrt von Jesus, im Sinne von predigen oder verbreiten.

Jesus, wohl davon ausgehend, demnächst durch Tod aus der Gemeinschaft mit seinen Jüngern auszuscheiden, trug den Jüngern auf, zu seinem Gedächtnis sein Wirken in der Welt durch das Heilige Abendmahl zu symbolisieren.

Über die Vorgänge vor, bei und nach der Kreuzigung berichten Gruber und Kersten in ihrem Buch Das Jesus-Komplott: Jesus überlebte die Kreuzigung. Ob er über die Absichten Josephs von Arimathia, Nikodemus´ und des römischen Hauptmannes eingeweiht war, ist hier nicht von Bedeutung.

Ein zum Beispiel über einen wasserführenden Graben gelegter Balken braucht keinen eigenen Willen, um einen darauf das Wasser überquerenden Menschen tragen zu können. Der auf dem Holz gehende Mensch kann den Balken zuvor mittels des menschlichen Willens ausrichten.

Ganz anders dagegen verhält sich das Wasser. Der auf dem Wasser Gehen-Wollende hat keine Macht über die einzelnen Moleküle. Aber wenn die Wasserteilchen ihn auf Grund ihres eigenen Willens tragen wollen, können sie ihn tragen!

Der Kaufmann Joseph von Arimathia, der Priester Nikodemus und der römische Hauptmann wollten Jesus tragen, und sie schafften es! Zwei Mitglieder des Hohen Rates und ein Offizier der Römer! Eindrucksvoller, als wenn die Jünger den Erfolg herbeigeführt hätten!

Petrus konnte nicht auf dem Wasser gehen. Kann es sein, daß seine derzeitigen Nachfolger, jawohl: Plural, es immer noch nicht gelernt haben? Warum sonst tun sich die Kirchen so schwer mit Grubers und Kerstens Entdeckung? Haben Sie Angst, ihre Schafe zu verlieren? Was wäre das Christentum denn wert, wenn es durch die als richtig angenommenen Erkenntnisse Grubers und Kerstens in seinen Fundamenten denn tatsächlich zerstört werden sollte? Denn kein Wort Jesu würde seine Gültigkeit verlieren, wenn sein Kreuzestod in Frage gestellt wird!


Dazu folgende Anmerkungen:

2015-03-25



Vor 16 Jahren bezog ich mich auf Kerstens und Grubers Entdeckungsthese der Entstehung des Negativbildes Jesu auf dem später zum "Turiner" werdenden Leinentuch im nah Golgatha frisch gehauenen Felsengrab des in Arimathia ansäßigen Kaufmanns Josef als Nebeneffekt der Pflege Nikodemus' mit Myrrhe und Aloe und Erholung während des Passafestes nach der erlittenen und überlebten und vom Hauptmann geleiteten Kreuzigung.

Zu Kerstens und Grubers Vorwurfsthese gegen letztlich dem Nachfolger Petri, zur Leugnung der Identität des Tuches zum Zwecke der Leugnung des vom Tuch Bezeugten die Probennahme für die Radiocarbondatierung des Tuches manipuliert zu haben, äußerte ich mich 1999 eher nicht, sondern bedauerte mehr den beschweigenden Umgang der Kirchen mit Kerstens und Grubers Entdeckung.

Erledigt haben dürfte sich die Manipulationsthese zwischenzeitlich durch die offensichtlich gewordene Schlüssigkeit des Gegenteils.

Denn vor fünf Jahren, um Ostern 2010, zeigte eine Fernsehsendung im deutschen arte-Programm Benfords Hinweis (mit Hilfe einer 1978er Falschfarbaufnahme des Tuches) auf eine bis dahin übersehene Unregelmäßigkeit im Bereich der 1988er C14-Probennahme, worauf Rogers auch zu seiner eigenen Überraschung anhand schon zu seiner Verfügung stehenden Faden/Faser-Proben entdeckte, daß die C14-Proben aus antikem Leinen und schon neuzeitliche und farblich angeglichene Baumwolle bestanden haben dürften.

Wenn der Papst und/oder sein Personal manipulieren gewollt hätten, würden sie also, nun schon seit Jahren sehr offensichtlich, mit weit größerer Energie gegen das Gebot des Nichtfalschzeugnis-Redens verstoßen haben müssen. Gleichwohl bleibt es eine spannende Frage, ob und wann mit den bereits aus dem Tuchinneren an beim Brand von 1532 verkohlten Stellen entnommenen Proben, in arte gelobt als "bestes C14-Material", eine erneute Radiocarbondatierung vorgenommen werden wird.

Mehr aber noch wundere ich mich seitdem über schreibende und sprechende Journalisten in (deutschen) Massenmedien.



Quellen:

1992 Kersten, Holger; Gruber, Elmar R.: Das Jesus-Komplott: die Wahrheit über das "Turiner Grabtuch"; Langen-Müller, München

2000 Marino, Joseph G.; Benford, M. Sue: Evidence for the Skewing of the C-14 Dating of the Shroud of Turin Due to Repairs; http://www.shroud.com/pdfs/marben.pdf

2005 Rogers, Raymond N.: Studies on the radiocarbon sample from the shroud of turin; Thermochimica Acta 425 (2005) 189-194; http://www.shroud.it/ROGERS-3.PDF

2005 Rogers, Raymond N.: Ghiberti's pronouncement on my analyses; http://www.shroud.it/ROGERS-5.PDF

2008 Benford, M. Sue; Marino, Joseph G.: Discrepancies in the radiocarbon dating area of the Turin shroud; Chemistry Today, vol 26 no 4; http://www.shroud.com/pdfs/benfordmarino2008.pdf

2010 arte: Das Jesus-Antlitz - Neueste Forschungen am Turiner Grabtuch; am 2010-04-03 wohl erstausgestrahlte Fernsehsendung im deutschen arte-Programm; (c) MMIX Darlow Smithson Productions for Channel 4 Television and Discovery Channel

Sehr umfangreiche Literatur auf http://www.shroud.com und http://www.shroud.it



Johannes Firzlaff
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